Klosterruine Heisterbach

4.9/5 - (144 votes)
Die sehenswerte Klosterruine Heisterbach in Königswinter, Siebengebirge
Die sehenswerte Klosterruine Heisterbach in Königswinter, Siebengebirge
Das ist heute die Pforte vom Kloster Heisterbach. Durch sie kommst du in den großen Park
Das ist heute die Pforte vom Kloster Heisterbach. Durch sie kommst du in den großen Park
Der Park im Kloster Heisterbach mit der Klosterruine
Der Park im Kloster Heisterbach mit der Klosterruine

Klosterruine Heisterbach

Das Kloster Heisterbach in Königswinter war einst ein bedeutendes Zisterzienserkloster. Es wurde im 12. Jahrhundert gegründet und blühte bis zur Auflösung im Jahr 1803. Heute sind die beeindruckende Klosterruine Heisterbach ein faszinierendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur und Geschichte. Das Gelände steht für Besucher offen.

Die Klosterruine Heisterbach ist der markanteste Rest des ehemaligen Kloster Heisterbach. Du findest das große Gelände am Fuße des Petersbergs. Zum Zeitpunkt des Klosterbaus nannte man das Tal sogar Peterstal. Daher auch 1211 der ursprüngliche Name „Maria im Peterstal in Heisterbach“. Daraus wurde der Name Kloster Heisterbach. Die Abteikirche war mit einer Länge von 88 Metern und einer Breite von 44 Metern riesig. Nur der Kölner Dom war damals größer im Erzbistum Köln. Aufgrund der Säkularisation erfolgte 1803 die Auflösung des Klosters. Ein Teil ist erhalten geblieben: Heute wird das Gebäude als Altenheim genutzt und in Not geratene Frauen finden hier Unterschlupf. Wirklich schön ist der große Klostergarten, wo die prächtige Klosterruine Heisterbach die Blicke auf sich zieht. Ein Ausflug zur außergewöhnlichen Anlage lohnt sich! Einheimische lieben die frei zugängliche Anlage, für die meisten Touristen ist es ein Geheimtipp. Wir waren dort und fanden die weitläufige Klosteranlage sehr sehenswert. Der Eintritt ist kostenlos.

Gründung und Blütezeit des Klosters Heisterbach

Die Geschichte des Klosters Heisterbach beginnt im Jahr 1189, als es auf Geheiß des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg als Zisterzienserabtei gegründet wurde. Der Kölner Erzbischof hatte einen ehrgeizigen Plan: Er wollte den Einfluss der Kirche im Siebengebirge sichern, eine Region, die zu dieser Zeit von bedeutenden Adelsfamilien beherrscht wurde. Das Kloster sollte als spirituelles und wirtschaftliches Zentrum dienen und den Einfluss der Kirche in dieser Gegend stärken.

Der ursprüngliche Name des Klosters lautete „Maria im Peterstal in Heisterbach“. Er erinnerte an die Lage des Klosters im Tal des Heisterbaches und den nahegelegenen Petersberg, auf dem die Mönche ursprünglich siedeln wollten, jedoch aufgrund schwieriger Lebensbedingungen in das Tal umzogen. Im Jahr 1237, fast 50 Jahre nach der Gründung, wurde die imposante Abteikirche geweiht, die damals mit ihren gigantischen Maßen von 88 Metern Länge und 44 Metern Breite die zweitgrößte Kirche im Erzbistum Köln war – nur der Kölner Dom war größer.

Heisterbach war weit mehr als nur ein religiöser Ort. Das Kloster verfügte über zahlreiche wirtschaftliche Güter: landwirtschaftliche Flächen, Weinbaugebiete und Fischteiche. Zudem spielte es eine zentrale Rolle im regionalen Handel. Besonders bekannt war das Kloster für seine Rolle als Wallfahrtsziel, was zusätzliche Einkünfte brachte. Gläubige strömten aus allen Teilen des Rheinlands und darüber hinaus, um dort Buße zu tun oder sich von ihren Sünden abzulassen.

Der Niedergang: Säkularisation und Raubbau an der Abtei

Doch wie so viele andere Klöster erlebte auch Heisterbach mit der Säkularisation im Jahr 1803 das Ende seiner Blütezeit. Die geistliche Macht wurde mit einem Schlag gebrochen, und die Abtei wurde aufgelöst. Die Klostergüter wurden enteignet und verkauft. Die Mönche mussten ihre religiösen Aktivitäten einstellen. Doch das war noch nicht das Ende der Klosterruine. Durch die Säkularisation wurden Teile der Abteikirche abgerissen und die Steine der Kirche als Baumaterial verkauft. Diese wurden unter anderem für den Bau des Nordkanals und der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz verwendet. Es wurde regelrecht Raubbau an den Gebäuden betrieben. Neun Jahre lang verschwanden große Teile des ursprünglichen Bauwerks, bis ein Verbot den weiteren Abriss stoppte und so wenigstens die Chorruine der Abteikirche erhalten blieb. Dies ist der Teil der Klosterruine, der heute noch zu besichtigen ist und den Besuchern einen Eindruck von der einstigen Pracht vermittelt.

Die heutige Klosterruine Heisterbach: Ein Ort der Ruhe

Die Klosterruine Heisterbach ist heute ein faszinierendes Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Geschichte. Sie liegt idyllisch inmitten des Siebengebirges und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Besonders beeindruckend ist die Chorruine, die das einzige erhaltene Element der einst riesigen Abteikirche darstellt. Die gotischen Fenster und die imposanten Mauern lassen erahnen, wie majestätisch die Kirche in ihrer Blütezeit gewesen sein muss. Heute ist die Ruine ein beliebter Ort für Wanderer, die die Ruhe und Geschichte des Ortes inmitten der Natur genießen möchten.

Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude auf dem Gelände ist das neugotische Mausoleum, das im 19. Jahrhundert von Graf Wilhelm Ernst zur Lippe-Biesterfeld erbaut wurde. Es ist von einem wunderschönen englischen Landschaftsgarten umgeben, der ebenfalls eine besondere Atmosphäre ausstrahlt und sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Der Garten wurde von dem Grafen angelegt, als er das Gelände erwarb, und lässt den Besuchern die Möglichkeit, inmitten historischer Mauern und grüner Natur zu flanieren.

Für die Besucher gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Ruine zu erkunden. Auf eigene Faust lässt sich die Anlage besichtigen, oder man nimmt an einer Führung teil, um mehr über die Geschichte des Klosters und der Ruine zu erfahren. Audioguides stehen ebenfalls zur Verfügung, um einen tieferen Einblick in die Vergangenheit zu geben.

 



TIPP DES AUTORS
Verbinde den Besuch von Heisterbach mit dem Petersberg. Von der Klosterruine führt ein Wanderweg auf den Petersberg hinauf. Es sind gut 2,5 Kilometer. Diese Entfernung schaffst du in weniger als einer Stunde. So kannst du dir auch die Stätte des früheren Klosters anschauen und die Peterskapelle besuchen. Sie gab übrigens dem Petersberg seinen Namen. Hier alle Informationen dazu, plus die Beschreibung wie du den sehenswerten Aussichtspunkt auf dem Petersberg findest.

Wieviel Zeit für die Klosterruine Heisterbach?

Die Dauer des Besuchs im Kloster Heisterbach hängt davon ab, wie viel Zeit du für die verschiedenen Aktivitäten einplanen möchtest. Hier einige grobe Richtwerte:

  • Kurzer Besuch (1-1,5 Stunden): Wenn du hauptsächlich die Klosterruine und das Mausoleum besichtigen möchtest, reicht in der Regel eine Stunde bis anderthalb Stunden aus. Dabei kannst du die eindrucksvolle Architektur der Ruine genießen und einen kurzen Spaziergang durch den Garten machen.
  • Umfassender Besuch (2-3 Stunden): Wenn du tiefer in die Geschichte des Klosters eintauchen und auch den englischen Landschaftsgarten erkunden möchtest, solltest du zwei bis drei Stunden einplanen. Der Garten lädt zum Verweilen und Staunen ein, und die Geschichte des Klosters ist vielseitig und spannend.
  • Führung (zusätzliche 1-1,5 Stunden): Wenn du an einer Führung teilnimmst, wirst du umfassendere Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Klosterruine erhalten. Führungen dauern häufig zwischen einer Stunde und anderthalb Stunden und ermöglichen es dir, noch mehr über die historische Bedeutung des Klosters zu erfahren.

Parkplatz Heisterbach

Wo ist Heisterbach? Die Klosterruine steht heute im Gemeindegebiet von Königswinter. Vom Rhein kommst du am schnellsten aus Niederdollendorf zum Parkplatz Heisterbach. Er ist direkt beim Kloster. Ich habe hier den Link zur Google Karte.

Zusammenfassung Klosterruine Heisterbach

Das Kloster Heisterbach, offiziell Abbatia Vallis Sancti Petri, war eine Zisterzienser-Abtei im Siebengebirge im Stadtgebiet von Königswinter (Nordrhein-Westfalen). Es wurde im Jahr 1189 auf Betreiben des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg gegründet und erlebte im Mittelalter eine Blütezeit. Die Abtei spielte eine bedeutende Rolle in der Region und unterhielt Tochterklöster, darunter die Abtei Marienstatt.

Im Jahr 1237 wurde eine beeindruckende Abteikirche geweiht, die in Größe nur vom Kölner Dom übertroffen wurde. Sie war ein imposantes Zeugnis mittelalterlicher Architektur. Mit der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Kloster aufgehoben. Teile der Anlage wurden abgerissen und die Steine für andere Bauvorhaben wiederverwendet. Die Chorruine konnte jedoch erhalten werden.

Im 19. Jahrhundert erwarb Graf Wilhelm Ernst zur Lippe-Biesterfeld das Gelände und ließ einen englischen Landschaftsgarten anlegen, wobei auch die Chorruine einbezogen wurde. Ein neugotisches Mausoleum wurde 1840 errichtet. Im 20. Jahrhundert wurden auf dem Gelände verschiedene Projekte umgesetzt, darunter ein Hilfs- und Informationszentrum für Schwangere und alleinerziehende Frauen in Notlagen (Haus Heisterbach). Auch die Stiftung Abtei Heisterbach wurde gegründet, um das Kulturerbe zu pflegen und zu erforschen.

Heute ist die Chorruine ein geschichtsträchtiger Ort, der von Besuchern erkundet werden kann, und das Gelände dient verschiedenen sozialen und kulturellen Zwecken. Das Kloster Heisterbach und seine Geschichte sind Teil des reichen kulturellen Erbes der Region Nordrhein-Westfalen.

 



Weiterführende Links

  • Rabenlay Skywalk – etwa 4 Kilometer von Heisterbach entfernt, über Wanderweg und Radweg erreichbar
  • Drachenfels – unbedingt auch besuchen, der meistbesuchte Gipfel im Siebengebirge
  • Siebengebirge – so findest du die schönsten Ecken dieser Gegend
  • St. Georgenberg – einer der ältesten Wallfahrtsorte in Tirol, sehenswert!
  • Zentralfriedhof Wien – sehenswert, einer der größten Friedhöfe in Europa
  • Ägidienkirche – vom Kirchturm der Ägidienkirche hast du den besten Blick auf die berühmte Krämerbrücke
  • Altstadt Füssen – mit zwei Klöstern besonders sehenswert

Die häufigsten Fragen

Was ist das Kloster Heisterbach?

Das Kloster Heisterbach, offiziell Abbatia Vallis Sancti Petri, war eine Zisterzienser-Abtei im Siebengebirge, das sich im Stadtgebiet von Königswinter in Nordrhein-Westfalen befindet. Es wurde im Jahr 1189 gegründet und spielte im Mittelalter eine bedeutende Rolle als religiöses Zentrum.
Das Kloster wurde auf Betreiben des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg ins Leben gerufen und entstand aus einer Reformbewegung innerhalb des Benediktinerordens. Die Mönche der Abtei Himmerod in der Eifel wurden entsandt, um ein Tochterkloster im Siebengebirge zu gründen. Zunächst siedelten sie auf dem Petersberg und zogen dann in das Tal des Heisterbachs, wo sie das Kloster Heisterbach errichteten.
Die Abteikirche von Heisterbach war ein beeindruckendes Bauwerk, das in Größe nur vom Kölner Dom übertroffen wurde. Sie war ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur.
Im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Kloster aufgehoben. Teile der Gebäude wurden abgerissen und die Steine für andere Bauvorhaben wiederverwendet. Einige Gebäude blieben jedoch erhalten, darunter die beeindruckende Chorruine.

Was gibt es im Kloster Heisterbach zu sehen?

Im Kloster Heisterbach, genauer gesagt in der Klosterruine Heisterbach, gibt es eine Reihe von sehenswerten Elementen und historischen Überresten zu entdecken:
Chorruine: Das beeindruckendste Überbleibsel des Klosters ist die Chorruine. Hierbei handelt es sich um den erhalten gebliebenen Teil der Abteikirche. Besonders auffällig sind die beeindruckenden gotischen Fenster und die beeindruckende Architektur, die einen Eindruck von der einstigen Pracht vermitteln.
Mausoleum: Das Mausoleum, das im Stil einer neugotischen Waldkapelle errichtet wurde, ist ein weiteres bemerkenswertes Gebäude auf dem Gelände. Es wurde im 19. Jahrhundert errichtet und beeindruckt mit seiner architektonischen Gestaltung.
Englischer Landschaftsgarten: Graf Wilhelm Ernst zur Lippe-Biesterfeld ließ einen englischen Landschaftsgarten anlegen, der die Ruine in seine Gestaltung integriert. Dieser Garten verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre.
Informationstafeln und Führungen: Auf dem Gelände befinden sich Informationstafeln, die die Geschichte des Klosters und der Klosterruine erläutern. Zusätzlich werden oft Führungen angeboten, bei denen Besucher mehr über die historischen Hintergründe und Details erfahren können.
Kulturelle Veranstaltungen: Je nach Saison und aktuellen Nutzungen des Geländes können hier auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Das reicht von Konzerten über Theateraufführungen bis hin zu Kunstausstellungen.
Natur und Umgebung: Das Kloster liegt im wunderschönen Siebengebirge. Die Umgebung bietet reizvolle Spazier- und Wanderwege, die mit der Besichtigung der Ruine kombiniert werden können.

Gibt es spezielle Klosterruine Heisterbach Öffnungszeiten?

Du kannst tagsüber jederzeit die Klosterruine Heisterbach besuchen. Es gibt keine speziellen Öffnungszeiten, respektiere aber bitte die Bewohner und plane deinen Besuch zu „christlichen“ Zeiten. Ein Besuch ist auch im Winter möglich.

Wie hoch ist der Eintritt in die Klosterruine Heisterbach?

Der Besuch auf eigene Faust ist kostenlos. Audioguide und Führung sind kostenpflichtig. Informationen dazu erteilt das Pfarrbüro Oberpleis telefonisch unter der Nummer +4922442231

Kann man direkt beim Kloster parken?

Ja, an der Klostermauer ist ein großer Parkplatz.

Wieviel Zeit sollte man für den Besuch einplanen?

Die Dauer des Besuchs im Kloster Heisterbach hängt davon ab, was du unternehmen willst. Hier sind einige Richtwerte:
Kurzer Besuch (1-1,5 Stunden): Wenn du lediglich die Klosterruine und das Mausoleum besichtigen möchtest, genügt in der Regel eine Stunde bis anderthalb Stunden.
Umfassender Besuch (2-3 Stunden): Wenn du Interesse an detaillierten Informationen zur Geschichte des Klosters hast und auch den umgebenden englischen Landschaftsgarten erkunden möchtest, solltest du zwei bis drei Stunden einplanen.
Teilnahme an einer Führung: Falls Führungen angeboten werden und du tiefergehende Informationen und Geschichten zu den Ruinen hören möchtest, solltest du zusätzliche Zeit einplanen. Führungen dauern oft zwischen einer Stunde und anderthalb Stunden.

Klosterruine Heisterbach Tipps merken

Willst du die Klosterruine Heisterbach aus der Nähe sehen? Dann merk dir doch gleich unsere Tipps für deinen Siebengebirge Urlaub am Rhein. So findest du das alles leicht wieder, ohne danach suchen zu müssen. Schick dir den Link zu dieser Webseite als Email oder WhatsApp, speicher dir einen Pin auf Pinterest – oder teile den Beitrag mit deinen Freunden, die du gerne bei diesem Erlebnis dabei hättest. Klick gleich unter den Bildern auf das entsprechende Symbol!

Teile es für deine Freunde - oder merke es dir auf Pinterest: